Donnerstag, 5. März 2009

Die dritte Gastfamilie berichtet






Anfang Dezember zog Nadine von Familie Winter zu uns.

Gleich zu Beginn von Nadines Aufenthalt konnte sie zwei Geburtstagsfeiern, samt (erster) Party miterleben. So erfuhren wir, dass es in Kumbo nicht üblich ist, Geburtstag zu feiern. Das bestärkte uns zu sagen: Nadines Geburtstag (am 22. Februar) muss gefeiert werden!!!

Unser Gast erlebte mit uns eine sehr abwechslungsreiche, spannende Adventszeit mit Plätzchen backen, Weihnachtsmarktbesuch, gemütlichem Beisammensein am Adventskranz mit Kerzenschein, Gebäck und wärmenden Getränken. Natürlich durfte es nicht fehlen, den Tannenbaum selbst im Wald auszusuchen und zu schlagen. Nach so vielen Wochen des Stadtlebens gefiel es ihr äußerst gut in der freien Natur zu sein, besonders den deutschen Wald zu erleben.
Beim späteren Schmücken des Christbaums und dem Aufstellen der Krippe half sie begeistert mit.

Erstes Weihnachtsfest in Deutschland

An Heilig Abend herrschte betriebsame Hektik: Friedhofsbesuch, Geschenke verpacken, Bescherung vorbereiten, Fahrt zum Stadtgeläut, Abendessen mit anschließender Bescherung unter dem Christbaum und zum Abschluss der Besuch der Christmette samt späterem Beisammensein der ganzen Gemeinde im Josefsaal. Das war ein anstrengender und ausgefüllter Heilig Abend!
Am ersten Feiertag war für die ganze Familie ein Spielenachmittag angesagt. Hierbei erzählte Nadine, dass es in Kumbo für Mädchen nicht üblich sei zu spielen. Dieses Privileg ist nur den Jungen vorbehalten. Mädchen müssen im Haushalt helfen!!!

Sehr beeindruckt war Nadine, dass zu Weihnachten alle Geschäfte für zweieinhalb Tage geschlossen blieben und Feiertag für alle war. In Kamerun ist dies bedingt durch die verschiedenen Religionsgruppen nicht möglich.

Ungewöhnlicher Schnee

Die schlimmste Zeit für Nadine begann, als es zu schneien anfing und die Außentemperaturen unter den Nullpunkt sanken. Sie hat nur noch gefroren, die Arme.
Trotzdem hat ihr die Rodelpartie auf dem Lohrberg sehr viel Spaß gemacht. Seit dieser Zeit weiß sie die Vorzüge eines heißen Bades zu schätzen.




Am Silvesterabend war sie völlig begeistert vom Feuerwerk, woran sie sich mit großer Freude beteiligte. Es war ein Spaß für sie Lichterfontänen und Vulkane glitzern oder fliegende „Untertassen“ aufsteigen zu lassen.



Durch unsere Familie wurde Nadine das kulturelle Leben Frankfurts nähergebracht: Zum ersten Mal in ihrem Leben ging sie ins Kino, ins Theater und auch ins Museum. Sie hat alle Angebote dankend angenommen. Nun wissen wir, dass sie am liebsten Filme sieht und sich für Fußball begeistert!!! Vielleicht ergibt sich in der wärmeren Jahreszeit noch eine Gelegenheit im Stadion ein Fußballspiel mit ihr zu besuchen.

Kulinarisches aus Afrika

Zum Abschluss ihres Aufenthaltes kochte Nadine noch einmal für unsere Familie Yam (Süßkartoffel) samt Weißkraut mit Tomaten und Egusi (gemahlene Kürbiskerne). Köstlich! Zum Dessert wurden frittierte Kochbananen serviert. Wir haben an diesem Abend viel gelacht und ihn sehr genossen.

Noch ein abschließendes Résumé zu Nadines Deutschkenntnissen: Sie hat in der Zeit, die sie in unserer Familie verbrachte, sehr viel und recht schnell Deutsch gelernt. Nachdem sie die anfängliche Scheu überwunden hatte, wurden die Sätze, die sie sprach, immer mehr und immer länger. Es ist absolut erstaunlich wie schnell sie unsere Sprache gelernt hat!
Wir waren allerdings recht konsequent und haben mit ihr sehr viel Deutsch gesprochen, nur wenn uns Deutsch nicht weiter brachte, wechselten wir zu Englisch.

Insgesamt hatten wir eine schöne, spannende, abwechslungsreiche Zeit mit Nadine. Wir hatten sie gerne als Gast bei uns.
Wir wünschen ihr noch einen angenehmen, erfahrungsreichen und schönen Aufenthalt in unserer Gemeinde und freuen uns auf weitere Treffen mir ihr.

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